Mein Geburtstag und der zweite Ausflug zu den Hot Springs

Dann war es also plötzlich wieder 13.Mai und mein 24.Geburtstag stand vor der Tür. Für die meisten hier ist das ja schon ziemlich alt (zum Glück gibt es aber auch noch ein paar Ältere, ich bin also fast nie wirklich die Älteste). Ich habe mich dazu entschieden dieses Jahr gemütlich reinzufeiern, ein paar Leute in meine WG einzuladen und gediegen mit Kissen auf dem Boden, einer Kleinigkeit zum Knabbern und ein leckeren Bowle einen schönen Abend zu verbringen. Es sind sogar alle gekommen (außer David der zu seiner Familie geflogen ist) und es wurde ein richtig schöner Abend. Wir hatten viel Spaß und wenn man Leute aus ca fünf Nationen an einem Tisch hat ist Flüsterpost echt ein lustiges Spiel. Um zwölf haben wir dann angestoßen und ich hab ne Megatolle Torte bekommen (Schwarzwälder-Kirschtorte). Die war superlecker, zwar nicht ganz so wie ich sie kenne, aber laut Thomas ein Originalrezept. Schon praktisch einen Konditor im Freundeskreis zu haben J. Ich hab dann auch ganz viele süße kleine Geschenke bekommen, Highlight: ein 30min Massage Gutschein im Beauty Therapy & Day Spa und ein Bilderrahmen. Der Bilderrahmen hat den Titel „My first year“ und es sind in den kleinen Rahmen Bilder von allen meinen Freunden hier, dann eins von mir, eins von einem Pinguin und in der Mitte ein großes von mir. Sehr cool. Nick hat auch noch eine Erklärung für die Reihenfolge und die Gesichtsausdrücke passend zu dem Babystadium, an die kann ich mich leider nicht mehr so ganz erinnern. So gegen halb zwei hat sich die Party dann aufgelöst, da ich und ein paar andere auch am Samstag früh morgens zu den Otehake Hot Springs aufbrechen wollten. Das aufräumen war superschnell, da alle mitgeholfen haben. Da war ich echt begeistert. An dieser Stelle auch noch mal ein ganz liebes Dankeschön für die vielen Glückwünsche aus der Heimat. Habe mich riesig darüber gefreut!

Samstag früh ging es dann also wieder los: das zweite Mal zu den Hot Springs. Das hatte zwei Gründe: Carolyn und ich wollten erstens wissen ob wir nun fitter sind und ob der Trip vielleicht einfacher ist, wenn man sich nicht dauernd verläuft und zweitens war die Vorstellung an meinem Geburtstag abends schön gediegen in den Hot Pools zu liegen einfach überzeugend. Wir sind also mit zwei 12-Sitzer Vans aufgebrochen (im Endeffekt hätten wir die gar nicht gebraucht, da viel zu viele nicht mitgekommen sind, aber wo wir sie schon hatten,…) und 19 Mann wieder einmal über den Arthurs Pass zu dem Otehake Track. Das Wetter war entgegen der Vorhersagen ziemlich gut und wir sind gutgelaunt gestartet. Die Gruppe hat ziemlich bald Mittagspause gemacht, aber für einige für uns war das zu früh, weshalb ich mit sechs anderen also schon mal weiter gezogen bin. War eine ziemlich lustige Truppe, im Grunde alles Leute die auf dem Kepler Track dabei waren, nur ein Neuzugang. Wir haben uns dann auch kein einziges Mal verlaufen (bis auf ein zwei kleine Male im Wald, das ist aber nicht weiter schlimm, merkt man innerhalb von ner halben Minute) und sind zügig vorangekommen. Bei der Mittagspause an einem See haben uns dann zwei Kiwi-Mädels
eingeholt und sind von da an mit uns weiter gegangen. Auf dem letzten Stück Weg hatten wir dann ziemlich viele River-Crossings, die teilweise auch recht tief waren (fies, wenn das kalte Wasser bis zur Unterwäsche hoch kommt) und so sind wir meist zu zweit durch das Wasser gewatet. Außerdem hat es angefangen zu regnen, aber das war mehr ein kleines Nieseln. Als wir dann an den Hot Pools ankamen waren wir aber trotzdem ziemlich froh, der Weg war zwar nicht so schlimm wie das letzte Mal doch nach den vielen kalten Flüssen war die Aussicht auf heißes Wasser doch ganz schön. Schnell noch Zelte aufgebaut und dann ging es auch schon in die Hot Pools.

Problem ist nur, wenn man als erstes ankommt muss man sich die Pools halt selber bauen. Da wir ja aber doch ein paar Leute waren, ging das relativ schnell. Die letzten kamen dann circa ne Stunde später an und es war schon dunkel. Der Versuch direkt in den Hot Pools zu kochen hat irgendwie nicht ganz geklappt, allerdings konnte ich meinen Geburtstagsbonus noch auskosten und Carolyn hat den grossteil der Arbeit erledigt ;-)

Kurzzusammenfassung des Abends: gemütliches rumliegen im Pool, Wein trinken (Matthias hat mir als Geburtstagsgeschenk eine Flasche hin getragen), viel Spaß haben und gegen Ende dann auch noch Mafia (Eisbär) spielen. Ich mag das Spiel ja immer noch nicht, aber es war schon ganz lustig, manche Leute können echt gut lügen („Du kannst echt gut lügen, ich glaub dir nichts mehr“ – „Du hast wunderschöne Augen“ – „Oh danke“ :-P)

Als wir dann gegen zwei Uhr (ca 8h Hot Pools) aus den Pools gestiegen sind sahen die Hände und Füße schon ziemlich widerlich aus, aber der Regen war in dem Moment eigentlich ganz cool. Die Nacht war dann leider viel zu kurz und ich hab irgendwie auch ein wenig gefroren. Mike, unser Führer, hat uns dann morgens geweckt, war noch ziemlich früh, aber er meinte wir müssen los, weil der Fluss steigt. Also haben wir uns im Regen fertiggemacht (ziemlich eklig wieder in die Nasse Hose zu gehen, aber der erste River-Crossing war ja eh nicht weit weg) und dann bei den Hot Pools zum Aufbruch gewartet. Leider waren diese mittlerweile vom Fluss überflutet und wir konnten nichtmal unsere Füße aufwärmen. Irgendwann sind wir dann aufgebrochen und haben die Jungs zurück gelassen (der Fairness halber muss man dazu sagen, dass Mike sie vergessen hat zu wecken). Wir sind dann am Rand des Flusses entlang und haben so lange wie möglich versucht den Fluss nicht zu überqueren. An einer schwierigen Stelle habe ich dann mit Carolyn und Kara auf die drei fehlenden Jungs gewartet, damit sie keine Dummheit machen. Das ganze war eine lustige Klettertour zwischen Wald und Fluss. Als wir dann an der Stelle wo wir über den Fluss mussten ankamen saßen alle gemütlich da: Mike hatte beschlossen, dass wir noch ein bisschen warten, da der Flusspegel wieder sinkt und er aus Sicherheitsgründen noch ein wenig warten wollte.

Er hat uns dann eine Lebensrettungsmaßnahme gezeigt. Wenn jemand kurz davor ist zu erfrieren nimmt man ein Überzelt und setzt sich mit ein paar Leuten drunter. Eine Kerze hilft auch sehr gut. Uns Mädels hat es dort drunter so gut gefallen, dass wir gar nicht mehr raus wollten. Mit Isomatten zum draufsitzen und Schokolade ging es uns eigentlich auch ganz gut und die Warterei war nicht mehr so schlimm. Die Flussüberquerung war dann schon ziemlich beängstigend, der Fluss war ziemlich stark und wir sind in Fünfergruppen rüber gegangen. Mich hat es einmal weggezogen, aber die Taktik ist eigentlich echt ganz gut, ich hing dann halt für kurze Zeit zwischen den anderen, fast wie „Engelchen flieg“. Nun waren wir also alle wieder relativ nass, machte aber nichts, denn der Regen wurde auch immer schlimmer. Diesmal mussten wir auch den Hochwasser Track nehmen (nicht wie das letzte Mal als wir ihn aus versehen genommen haben) aber im Ganzen muss ich sagen, dass er diesmal nicht ganz so grässlich war. Schon anstrengend, aber da er am Anfang war einfach nicht so schlimm, wie wenn man eh schon fertig ist. Eine Französin war da nicht ganz meiner Meinung, sie war wohl so fertig, dass sie einfach nicht mehr weiter konnte, woraufhin Matthias ihren Rucksack übernommen hat. Das is schon ein Spinner, zwei große Rucksäcke (den zweiten über den Kopf geschmissen und Gurt an Stirn) und das für etwas mehr wie ne Stunde und auf dem schwierigen Wegstück. Ach ja, er hatte übrigens am ersten Tag Carolyn und mein Zelt getragen.

Der zweite Tag war dann also nich ganz so doll, durch den Regen irgendwie ein bisschen blöd und ich war gegen Ende dann auch wieder ganz gut fertig. Dadurch, dass wir so lange vor dem Fluss gewartet hatten wurde es auch schon dunkel, ich habe es gerade noch so im
hellen zum Bus geschafft, die letzten sind circa eine Stunden später angekommen, da war es schon ne Weile dunkel. Auf dem Rückweg haben wir dann noch nen Essensstopp gemacht, sehr cool die Bar hat extra für uns noch mal die Küche aufgemacht, das gesamte Etablissement hatte nämlich eigentlich schon ne halbe Stunde geschlossen. Nachdem wir noch nen netten Unfall gesehen haben (Auto auf dem Dach, Fahrer steigt aus: I am ok) haben wir unseren Fahrer Matt doch gebeten die Bremsen immer schön aufzupumpen (die gingen manchmal nämlich nicht sofort). Als wir dann in Christchurch angekommen sind waren wir alle schön müde und froh ne warme Dusche zu sehen, aber abschließend muss ich sagen, dass ich nicht so kaputt war wie beim letzten Mal!

Wenn man den Samstag allein nimmt war es ein genialer Trip, der Sonntag hat das ganze ein wenig negativ beeinflusst aber im Ganzen war es auf jeden Fall ein cooler Trip!

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