Ausflug nach Arthur’s Pass

Dieses Wochenende war ich auf meinem ersten Trip in Neuseeland. Am Mittwoch haben Mel, Mary und ich beschlossen, dass wir am Wochenende raus aus Christchurch wollen. Also sind wir ins Visitors Centre und haben Informationen gesammelt. Die Entscheidung ist auf Arthur’s Pass gefallen. Mit dem Bus für 50 Dollar geht es zwei Stunden ins Landesinnere, auf 950m hoch. Dort haben wir ein Backpackers Hostel gebucht. Um die Vorbereitung zu komplettieren sind wir dann noch Hiking-Boots kaufen gegangen. Allerdings waren diese so teuer, dass ich als einzige welche gekauft habe. Die beiden anderen sind nur für ein halbes Jahr hier, bekommen also den Winter nicht so wirklich zu Gesicht und wollten deshalb nicht so viel ausgeben. Mit Müsliriegeln und Trinkflaschen bewaffnet waren wir also Startbereit für unseren ersten Hiking-Trip.

Die Nacht davor war leider etwas kurz, da ich bei dem Ausflug in eine Karaoke Bar mit dabei war. Nach 5h Schlaf war es also für mich ziemlich schwer mich um 6 Uhr morgens für den Bus aus dem Bett zu quälen. Habe es aber rechtzeitig geschafft, ganz im Gegenteil zu unserem Bus. Der kam nämlich erstmal ne viertel Stunde zu spät. War aber eine lustige Erfahrung, ein sehr netter Busfahrer in Uniform, der uns sogar auf der Strecke immer wieder was über die Umgebung erzählt hat. Wir sind erste eine Weile im Flachen gefahren und dann haben wir die Berge geentert. Vorbei an den Schlachtfeldern aus den Chroniken der Narnia (oder wie der Film heißt) sind wir 2 Stunden später also bei wundervollem Wetter in Arthur’s Pass angekommen. Dies ist ein total kleines Dörfchen an einer Durchfahrtsstrasse, nicht viel mehr als 2-3 Backpacker Hostels und zwei Bars. Unser Mountain House war zum Glück direkt neben der Bushaltestelle. Nach ein wenig Warten wurden wir herzlich begrüßt und waren sehr glücklich über die nette Unterkunft. Nachdem uns der Besitzer von unserem eigentlichen Plan (Avalanche Track) abgeraten hat, da wir zu schlecht ausgerüstet sind und es wirklich heiß war an dem Tag, haben wir uns zum Tourist Centre aufgemacht um uns Informationen über unseren neuen Plan zu holen: Den Scotts Track, der genauso hoch zum Avalanche Peak geht, allerdings nicht so steil ist. In der Tourist Info konnte man sich auch eintragen, mit den Daten wann man woher wieder zurück kommen will, damit sie einen Suchen, wenn man verloren geht. Ein sehr beruhigendes Gefühl.

Dann ging es endlich los. Entlang der Straße zum Startpunkt unseres Tracks und dann begann auch schon die erste Steigung. Puh, damit hatten wir nicht ganz gerechnet. Wenn das der nicht so steile Weg ist, wie ist dann erst der andere, senkrecht? Auf unserem Weg nach oben haben wir oft angehalten, Trinkpausen gemacht und die wundervolle Aussicht genossen. Man konnte ziemlich schnell auf das Dorf unter uns blicken und an dem Berg gegenüber stürzten sich Massen von Wasser herunter. Wir waren alle fasziniert von der Landschaft. Leider sind wir alle drei noch nicht so ganz fit, und unsere Wasserreserven waren auch nicht ausreichend für unseren Trip. Deshalb haben wir nach 2.5 Stunden beschlossen den Rückweg anzutreten. Nach einer kleinen Fotosession mit vielen Pannen (ja, der Selbstauslöser, zu langsam, einer muss niesen,…) haben wir uns also an den Abstieg gemacht. Der ist zwar kräftemäßig anstrengender, aber mir gefällt er viel besser, da kommt man nicht so außer Atem. Außerdem hatten wir jetzt richtig die Gelegenheit uns die Landschaft anzuschauen, obwohl man wirklich aufpassen musste wo man hintritt, wie gesagt, der Weg war ziemlich steil und mit vielen Steinen.

Nach 1.5 Stunden Abstieg waren wir also wieder unten angekommen. Ein bisschen enttäuscht, dass wir den Gipfel nicht geschafft hatten, aber dennoch zufrieden. Bei einer kleinen Stärkung in einer Bar haben wir dann die Bekanntschaft der berühmten Kea birds gemacht. Die einzigen Hochlandpapageien die es auf der Welt gibt, und die sind so selten, dass es sie eigentlich nur in den Alpengegenden von Neuseelands Südinsel gibt. Das sind wirklich lustige Tierchen, ihr IQ wird mit dem der meisten Affen verglichen und sie sind total vorwitzig, mögen alles was glitzert und fressen so gut wie alles.

Nachdem wir uns in unserem Hostel frisch gemacht hatten, haben wir (Mel und ich) mit Marie, einer deutschen Travel und Workerin, Bekanntschaft gemacht. Wir haben ein bisschen Karten gespielt und uns nett unterhalten. Währenddessen sind Mary und Mami, eine japanische Reisende in die Bar gegenüber zum Essen gegangen. Nach unserem Kartenspiel sind wir dann auch in diese Bar gegangen und hatten einen schönen gemütlichen Abend. Wir haben den beiden etwas Angst gemacht, da sie sich für morgen den Avalanche Track vorgenommen und beide ähnlich wenig Erfahrung im Hiken hatten. Am nächsten Morgen sind sie jedoch guter Laune, mit genügend Wasserreserven aufgebrochen. Ob sie es geschafft haben wissen wir nicht, doch dieser Tag war von den Temperaturen sehr viel angenehmer.

Wir haben uns also auch aufgemacht, unsere Rucksäcke konnten wir zum Glück noch in dem Hostel lassen. Unser erster Track heute war der Devils Punchbowl Track. Dieser Track war sehr viel angenehmer, zwar an manchen Stellen auch ziemlich steil, meist aber durch Treppen überbrückt. Also sind wir ein bisschen mehr als eine halbe Stunde hinaufgeklettert und kamen dann zu einer Aussichtsplattform von der man einen wundervollen Blick auf den Wasserfall hatte. Aber uns war das irgendwie nicht nah genug und als wir Leute vorne direkt am Wasserfall gesehen haben mussten wir das auch probieren. Es war toll. Der Wind hat uns das Wasser ins Gesicht gespritzt und es war etwas schattig, aber ein toller Anblick.

Nach dem Abstieg (Treppen über Treppen) haben wir uns im Tal an den Fluss gesetzt und dort unser Lunch gegessen. Es war wieder richtig schön in der Sonne und wir haben einfach ein bisschen entspannt. Da wir allerdings noch 2-3 Stunden Zeit hatten bis unser Bus kam haben wir uns auf einen weiteren Pfad getraut: der Bridal Veil Track. Dieser Track hat mir richtig gut gefallen, er war nicht flach, aber auch nicht so steil, dass ich gar nicht mehr auf die Umgebung achten konnte. Also sind wir ca 45min durch richtig schöne Flora und Fauna gewandert und haben den Tag genossen. Der Rückweg ging entweder den selben Weg zurück oder an der Straße entlang. Wir haben uns für letzteres entschieden, da wir doch etwas müde waren und den Bus nicht verpassen wollten.

Als wir wieder daheim angekommen waren, waren wir alle ziemlich glücklich, denn wir hatten ein tolles Wochenende mit tollen Erfahrungen und Eindrücken, allerdings waren wir auch ziemlich ko und haben uns auf eine Dusche und unser Bett gefreut. Das war also meine erste Hiking-Erfahrung.

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