Die ersten Tage
Ich wohne hier mit 5 anderen Studenten zusammen in Flat 2. Ich verstehe mich besonders gut mit den Mädels, Miliana von Tonga und Eriko aus Japan/Malaysia, beide schon länger an der Canterbury Uni. Außerdem wohnen hier noch zwei amerikanische Jungs, Matt ist allerdings immer on Tour mit anderen Amis (große Reisegruppe…) und Warren ist ziemlich oft bei seiner Verlobten in Lincoln. Das fünfte Mädel ist Asiatin, außer Miliana hat sie aber noch niemand gesehen, und sie wohnt schon seit mindestens 5 Tagen hier! Die Wohnung ist ganz schön, die Küche sauber und wir haben ein nettes Wohnzimmer mit Fernseher (es kommen hier die Gilmore Girls!). Außerdem kommt einmal die Woche eine Putzfrau, die uns unterstützt, d.h. kein Badputzen und so.
Als ich dann eingeschrieben war, dachte ich jetzt kann nichts mehr passieren. Selbst meine Internetverbindung hier im Wohnheim klappte irgendwann und ich habe dem Uni-Start relativ gelassen entgegengesehen. Bis ich gemerkt habe, dass alle ihren Stundenplan kennen, nur ich nicht. Allerdings bin ich auch ein klein bisschen Sonderfall, da zwei meiner drei Kurse im block mode gehalten werden, was bedeutet, dass ich dieses Semester vier mal Montag bis Mittwoch den ganzen Tag an der Uni bin, sonst aber nur einen Kurs regelmäßig habe. Also sollte ich diesen einen Kurs (VWL) beginnen, konnte aber den Zeitpunkt nicht rausfinden. Nachdem ich meinem Professor eine Mail geschrieben hatte, teilte er mir mit, dass dieser Kurs leider ausfällt. Also bin ich am ersten Unitag erstmal zu den Economics Professoren gelaufen und habe mit denen meine Situation geklärt. Problem ist nur, dass ich meine Kurse selber ändern muss, die Studentenhomepage allerdings gerade wegen massiver Probleme offline ist. Mittlerweile haben sie hier deshalb einen Computerraum mit Helfern ausgestattet und dort kann man es ändern. Deshalb sollte jetzt eigentlich alles ok sein. In meinem VWL Kurs war ich sogar schon einmal, es hört sich echt interessant an. Der Professor ist aus Berkeley und hat schon für die US-Regierung und diverse Forschungseinrichtungen gearbeitet. Die Klasse ist ziemlich klein (8 Studenten) und so wird mich dieser Kurs wohl einiges an Interaktivität fordern. Meine Verkehrswesen Kurse (die in block mode) fangen erst in den nächsten Wochen an, darüber kann ich noch nichts berichten.
Zu den Spaßaktivitäten: Hier gibt es zwar auch eine O-Week, allerdings ist die schon ziemlich anders als unsere O-Phase. Hier bedeutet es, dass es eigentlich jeden Abend irgendwelche Konzerte oder ähnliches gibt. Bis jetzt war ich noch bei keinem, vielleicht gehe ich allerdings in das Musical Hair (überall der Hinweis: may contain nudity). Allerdings gab es auch tagsüber immer wieder kostenlose Konzerte irgendwo auf dem Campus, davon hab ich mir das eine oder andere angeschaut. Der Campus ist sowieso ganz gut zum rumhängen, mit viel grün und Bäumen und so. Von dem Wohnheim hier gab es fast jeden Abend eine Aktivität und so war ich zum Beispiel bei einem Neuseeland Quiz und in einer Karaoke Bar (nein, ich habe nicht gesungen). Dort hatten wir sehr viel Spaß. Es gab auch eine offizielle Welcome Ceremony, dort war die gesamte Spektabilität der Uni anwesend, sie saßen während der Zeremonie in ihren Gewändern auf der Bühne. Leider gab es ein paar langweilige Reden zu viel, so dass viele einfach währenddessen gegangen sind. Allerdings hat mir das Showprogramm sehr gut gefallen, den Start der Zeremonie machte eine richtig gute Band mit dem Lied Beautiful Day von U2, am meisten beeindruckt hat aber ein Mädel das Evanescence gesungen hat. Außerdem hat eine Maori-Gruppe uns einen Tanz vorgeführt und der Abschluss war eine Darbietung des Phantoms der Oper.
Christchurch ist wirklich eine wunderschöne Stadt. Sie hat ziemlich viel gemein mit englischen Städten, man sieht kaum Hochhäuser und es gibt einen schöne Innenstadt. Auf dem Cathedral Square ist immer ein kleiner Handwerksmarkt und meist sind irgendwelche Schausteller oder Prediger dort und erzählen etwas. Ein schönes Örtchen zum rumhängen. Am faszinierenden ist für mich allerdings der Botanische Garten. Er ist direkt in der City und rießengroß. Dort gibt es auch ein Tropenhaus, einen Rosengarten und noch vieles mehr. Der Fluß Avon schlängelt sich durch die Stadt und man kann darauf sowas wie Gondolieren fahren. Momentan ist in Christchurch eine Blumenwoche, deshalb liegt in der Cathedrale ein rießiger Blumenteppich und wir durften eine Modeshow miterleben, bei der Models Kleider in Form von Blumen getragen haben. Da waren echt tolle Kostüme dabei. Wer sich für Kultur interessiert kommt hier glaub ich nicht zu kurz, allerdings habe ich es bis jetzt in noch keine Ausstellung geschafft (das kann ich ja immer noch im Winter machen).
Leider war ich bis jetzt nur einmal am Strand, dort ist es aber ziemlich schön und ich habe vor noch viel öfter hinzugehen. Mit dem Auto ist es auch nur ne knappe halbe Stunde, mit dem Bus glaube ich 40min.Dort gibt es ganz viele Muscheln, auch wenn ich die richtig schönen noch nicht gefunden habe.
Ja, abschließend kann man sagen, dass ich mich eigentlich schon ganz gut eingelebt und nette Leute kennen gelernt habe. Ist ein ziemlich bunter Haufen, doch die Amis dominieren hier deutlich! Mehr über die Leute werdet ihr in den einzelnen Berichten erfahren.
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