So, jetzt die ausführliche Form: Die Fahrt nach Te Anau war ziemlich lustig, da wir einen Van gemietet hatten und 12 von uns also zusammen im Van saßen. Das war zwar teilweise ziemlich ungemütlich aber insgesamt ein lustiger Trip mit Stopp bei einer Bunjee-Jumping Brücke. Der Abend im Hostel war dann gemütlich aber ziemlich kurz.
Am nächsten Morgen ging es dann also los: mit dem Van zum Parkplatz wo der Track beginnt. Dort haben wir uns in drei Gruppen aufgeteilt, schnell, langsam und die die das Auto noch wegbringen mussten. Ich war natürlich in der langsamen und das war auch gut so. Die erste Hälfte war ziemlich entspannt, am See entlang mit original Herr der Ringe Schauplätzen und nur leichter Nieselregen. Dann ging es an einen 3 bis 4-stündigen Aufstieg, der aber nicht so schlimm wie erwartet war. Wir waren drei Mädels am Ende mit einem männlichen Begleiter der uns motiviert hat. Das Mittagessen war relative kurz, da es ziemlich schnell kalt wurde, sobald man stehen blieb, da man ja bis auf die Knochen nass war. Wir haben eine ganz nette Stelle gefunden und haben unter einem umgestürzten Baum wenigsten ein bisschen Schutz gefunden. Als wir dann die Buschlinie überschritten hatten wurde es richtig fies. Der Regen hatte zum Glück aufgehört aber es wehte ein solch heftiger Wind, dass es mich fast von dem Weg geweht hätte. Außerdem war es total neblig, so dass man sich gar nicht über tolle Aussichten freuen konnte. Die letzten 45 min waren also ziemlich anstrengend und wir waren alle froh als wir die Hütte sahen. Wie sich rausgestellt hat, hatten wir auch Glück, die schnelle Gruppe hatte nämlich noch Regen als sie oben ankamen, d.h. die letzte 30 Stunde war für sie nicht nur im Wind sondern auch noch im Schneeregen. Ach ja, die Frau vom Visitors Center hatte uns erzählt es liegt kein Schnee. Von wegen. Wir waren auch richtig froh, dass noch booking season war (allerdings die letzte Nacht). Wir mussten 40 Dollar anstatt 10 Dollar bezahlen, hatten dafür aber einen schönen Kohleofen, Licht und Gas. Das war toll, denn so konnte man seine nassen Sachen über dem Ofen zum trocknen aufhängen. Wir waren irgendwie etwas schneller als die Zeitangabe des Tracks und dadurch dass wir so früh aufgebrochen waren stellten wir erstaunt fest, dass es erst halb 2 Mittags war. Den Rest des Tages haben wir dann vor dem Ofen oder mit Karten- und Würfelspielen verbracht. War echt ganz nett, so hat man alle mal ein wenig kennengelernt. Die Schlafräume waren nicht geheizt, da ich aber erst relative spät ins Bett bin war mein Raum durch die vielen Menschen schon aufgeheizt und ich hatte meinen Schlafsack am Ofen vorgewärmt. Also habe ich gut geschlafen.
Geweckt wurde ich am nächsten Morgen von begeisterten Rufen: Da ist ja ein See, ich muss Photos machen. Also alles rausgehüpft und den kurzen Blick durch die Wolken genossen runter auf den See Te Anau.
Der Tag hat ziemlich gemütlich begonnen und wir haben erstmal einen Ausflug zu einer Höhle gemacht. Da ich nicht nass werden wollte schon bevor wir losgehen bin ich nicht weit rein gegangen. Aber schon der Eingang war recht eindrucksvoll.
So ca um 12 haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht. Der Tag begann ziemlich gut, ein bisschen nebelig, aber nicht wirklich kalt. Wir hatten außerdem Glück, dass der Wind weg war, sonst wäre es wohl nicht möglich gewesen über die Sättel zu laufen. Das ganze war ziemlich cool, mit vielen kleinen Stopps und es war einfach toll im Schnee zu laufen ohne zu frieren. Man konnte immer wieder ein bisschen im Schnee rumschlittern und das Wetter wurde auch immer besser. Diesmal war ich nicht mal ganz hinten wie sonst immer, da die Steigungen relative fair waren. Die ersten vier Stunden dieses Tages waren also richtig cool. Dann ging es an den Abstieg. Die erste halbe Stunde fand ich es ja noch lustig, dann fingen aber meine Knie und Füße so höllisch an zu schmerzen, dass mir der Spaß echt verging. So konnte ich die schöne Veränderung der Landschaft gar nicht so richtig genießen. Wir kamen nämlich wieder in den Regenwald, mit vielen tollen Aussichten und Wasserfällen. Irgendwie wurde dieser Weg echt unendlich lang (wahrscheinlich auch weil Carolyn und ich immer langsamer wurden) und wir waren irgendwann an dem Punkt angekommen, dass wir echt keine Lust mehr hatten. Nach vielem Gefluche sind wir dann aber doch irgendwann angekommen. Die Hütte war nun schon aus der Saison, d.h. billig aber kein Gas und Licht. Zum Glück wurde ein klein wenig geheizt. Aber heute waren wir ja auch trocken, ich bin so happy mit meinen Stiefeln, ich hatte sogar trockene Füße, trotz des vielen Schnees.
Der Abend war wieder schön relaxt, ich muss sagen, dass ich ein ziemliches Glück mit meinem Kochpartner Andy hatte. Nicht nur, dass er ein klein wenig mehr getragen hat (Topf und Kocher), auch seine Ideen waren ziemlich gut, so dass wir zwar einfaches und leichtes, allerdings im Vergleich zu den anderen Recht luxuriöses Essen hatten. Die Krönung war unser Mousse au Chocolat an diesem Abend, aber wir haben brav geteilt. Dann haben sich ca 5-6 Leute aufgemacht um Kiwis zu hören. Diese süßen kleine Vögelchen sind ja ziemlich selten mittlerweile und uns wurde erzählt, dass es eben genau hier in der Gegend welche gibt. Also stiefelten wir raus in den Wald, dann Licht aus und warten. Puh, ganz schön anstrengend ruhig zu sein. Hab mich erstmal an meinem Nebenmann Matt festgehalten, nicht dass mir alle davonlaufen und mich irgendwelche komischen Tiere anfallen (hier gibt es zwar keine Bären, aber giftige Spinnen). Nach einer kleinen Unendlichkeit hat Kara die Stille gebrochen und wir sind ohne Erfolg zurückgekehrt. Die Hälfte der Gruppe hatte noch ziemlich viel Spaß mit dem Spiel Mafia (anderen eher bekannt als Eisbär), ich bin allerdings relative früh ins Bett, da ich dieses Spiel ja eh nicht leiden kann.
Der Morgen war dann wieder relative relaxt, das Wetter ziemlich schön, die Wolken waren verschwunden und wir haben uns auf den Weg gemacht. Dieser war relative angenehm, auch wenn meine Beschreibung nicht unbedingt “flach” gewesen wäre. Mittlerweile haben sich die Gruppen irgendwie von alleine gebildet und jeder hatte jemanden mit seiner Geschwindigkeit. Außerdem ist es nicht wirklich möglich sich auf so einem Weg zu verlaufen, es war eigentlich immer gut ausgeschildert und nicht zu verpassen. Mittagspause gab es dann an einem See, nachdem wir die ausgeschriebenen 6h schon in 4-5h geschafft hatten. Dort war es ziemlich lustig, denn 6 wahnsinnige hatten beschlossen schwimmen zu gehen. Das Wasser war eisig kalt und die größte Belustigung für uns “Langweiler” waren die gekeuchten Flüche beim ersten auftauchen der wagemutigen. Nach einer sehr lang gedehnten Mittagspause haben wir uns dann wieder auf den Weg gemacht, da wir allerdings wussten, dass wir gut in der Zeit lagen haben wir viele kleine Abstecher an Seen und Aussichtspunkte gemacht. Mein einziges Problem lag darin, dass meine Füße von dem vorigen Tag noch so schmerzten, dass es manchmal etwas fies war. Mit meinem Backpack hatte ich kaum Probleme diesmal, ich weiß nicht ob ich besser gepackt hatte, oder mich einfach langsam daran gewöhne. Als Highlight kurz vor dem Ende des Tracks gab es dann noch eine Schwingbrücke, auf der wir natürlich ganz viele Photos machen mussten. Beim Wagen angekommen war es ein tolles Gefühl den Rucksack abzulegen und die Schuhe auszuziehen. Meine Füße waren zur Hälfte käseweiß und die andere Hälfte knallrot, aber ich hatte Glück denn nur eine Blase und die war schon offen (die hatte ich gar nicht bemerkt, das Schlimme waren die Druckstellen). Zwei wagemutige (Schweizer und Franzose) haben dann die letzten Kilometer noch per Fuß in Angriff genommen (ca 3 ½ Stunden) und wir anderen haben uns glückselig in den Bus gedrängt (ca 18 Leute in einem für 12 Leute zugelassenen Van, tja…).
Der letzte Abend war dann noch mal richtig lustig, erst zum Fish & Chips Shop gehumpelt, auf dem Weg noch ne Flasche Wein gekauft und dann beides im Backpacker Hostel verzehrt. Dort haben wir es uns dann so richtig gemütlich gemacht, eine kleine Gruppe ist noch in ein Pub gegangen, der Rest hat sich so amüsiert. Letztendlich sind wir dann doch noch ins Pub nachgegangen, aber ich war ziemlich froh, dass wir erst so spät ankamen, da hatten sie nämlich das Rundenausgeben schon aufgegeben. Alles in allem ein sehr cooler Abend, ein netter Abschluss bei dem man noch mal so richtig gut alle kennen gelernt hat (mittlerweile waren ja selbst die schüchternen aufgetaut) und nur eine Alkoholleiche zum heim tragen.
Die Heimfahrt war dann einiges angenehmer als die Hinfahrt, ich saß nämlich auf dem Sitz vorne in der Mitte. Das hieß zwar relativ eng nach rechts und links, dafür aber ziemlich viel Beinfreiheit (auch wenn das manchmal quer bedeutete) und einen richtig bequemen Sitz.
In Christchurch angekommen waren wir dann alle ziemlich ko aber Carolyn und ich haben überrascht festgestellt, obwohl es unser längster und wohl auch schwierigster Trip war, haben wir uns auch seltsam fit gefühlt (nicht so grauenhaft autsch und bäh wie die letzen Male). Also noch mal als Kurzzusammenfassung: Super Ausflug, nette Leute und eindeutig sehenswerter Track!
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