Otehake Hot Pools
So trafen wir uns also samstagmorgens um 7:30 Uhr auf dem Uniparkplatz (ca 1 min Fußweg von hier). Letztendlich waren wir dann doch nur 20 Teilnehmer wegen Krankheit oder sonstigen Ausfällen, aber immer noch eine beträchtliche Menge für solch einen Trip. Nach ca 3 Stunden Fahrt (mal wieder über den Arthur’s Pass) sind wir dann an dem Parkplatz angekommen und so gegen halb 12 waren dann alle bereit zum loswandern. Eigentlich dachte ich, dass mein Rucksack ziemlich schwer ist, obwohl ich nicht viel eingepackt hatte, doch hier stellte sich heraus, dass ich doch ziemlich leichtes Gepäck hatte so im Vergleich zu manch anderen Rucksäcken. Die Wanderung war größtenteils auf ebenem Boden, die ersten „river-crossings“ waren recht seicht, bis kurz über die Knie, und das laufen in nassen Schuhen gar nicht so unangenehm wie ich dachte. Wir hatten sehr schönes Wetter, ganz im Gegensatz zu dem was mir alle prophezeit haben (12 Grad und Regen, pöh), und es war ein angenehmer Spaziergang am Fluss entlang. Nach ca 2 Stunden haben wir endlich mal wieder mit den schnellen Leuten aufgeschlossen, leider weil sie festgestellt haben, dass wir die Abbiegung verpasst haben. Nach einer kurzen Lunchpause ging es also wieder zurück, ziemlich demotivierend! Nach einer halben Stunde sind wir dann also an der richtigen Stelle abgebogen und in den Wald gegangen. Die Gruppe war leider sehr inhomogen und wir hatten durch den Umweg unseren Gruppenleiter verloren, der am Ende gegangen war, damit wir niemanden verlieren. Zum Glück hatten wir aber noch 1-2 andere erfahrene Tramper mit Karte dabei. So kam es dann, dass die Gruppe ziemlich weit gestreut war und die schnellen Läufer immer sofort weiterliefen als die langsamen ankamen. Dies ist eine etwas unpassende Kombination, weil die langsamen dadurch so gut wie keine Pausen bekamen. Ich war zum Glück meist im Mittelfeld und konnte dadurch ab und zu Pausen machen, mir war die Geschwindigkeit allerdings eindeutig zu schnell, da man gar keine Zeit hatte sich die Umgebung anschauen zu können.
Kurz nach dem Kaurapataka See haben wir es dann auch noch geschafft als Mittelgruppe von unserem neuen Führer getrennt zu werden, da wir uns bei einer Abzweigung anders entschieden haben. Wie sich herausgestellt hat war dies eine schlechte Entscheidung, da wir den Hochwasserpfad genommen hatten, der ziemlich anstrengend (dünner Pfad mit vielem steilen hoch und runter, übersät mit Wurzeln und einem schönen Abhang links von uns) war. Für diesen Pfad braucht man zwischen 2 und 3 mal so lang wie den Pfad am Fluss entlang… Eine freudige Überraschung war uns gegönnt als Volker (englische Aussprach: „wolka“) uns entgegenkam und abwechseln Carolyn und mein Backback getragen hat für die letzte halbe Stunde. Das war eine richtige Erleichterung meine Hüftknochen haben sich nämlich angefühlt als wären sie grün und blau (sind sie aber nicht).
Als wir dann endlich ankamen waren wir alle ziemlich erschöpft und ziemlich überrascht, dass unser Führer ein paar andere schon seit ca drei Stunden dort waren, da sie ja die ganze Zeit dachten, sie rennen uns hinterher! Auch die Truppe die den harten Weg über die Berge genommen hatte war schon längst da. Das positive daran war, dass sie uns schon schöne Hot Pools gebaut hatten. Deshalb haben wir noch schnell im hellen (es war kurz vor 7 Uhr) unser Zelt aufgebaut und essen gekocht. Danach konnte uns nichts mehr aufhalten und wir haben uns auch endlich in die heißen Pools geworfen. Das tat gut, das Wasser war richtig warm, an manchen Stellen sogar heiß, und wir Mädels haben uns unseren Piccolo Fläschchen mit Erdbeersekt zugewandt. Es wurde dann ein richtig gemütlicher Abend und wir hatten viel Spaß in den Pools (den Schwefelgestank hat man mit der Weile gar nicht mehr bemerkt). Es gab natürlich einiges zu erzählen und es wurde viel über unsere Odyssee gelacht (zwei Führer zu verlieren ist schon nicht schlecht). Einige haben es ziemlich lange in diesen Pools ausgehalten, ich bin mit einigen anderen dann so gegen 10 (glaube ich) ins Zelt gekrochen. Dort haben Carolyn und ich dann noch ein wenig gejammert und Ryan hat sich glaub ich nur zurück gehalten, weil er ein starker Mann sein wollte. Wir haben noch sehr viel gelacht bis wir eingeschlafen sind J.
Am nächsten morgen sind war dann so um kurz vor neun aufgestanden (den Aufruf um acht, dass um neun Abfahrt ist haben wir einfach mal überschlafen) und nach einem kurzen Frühstück und aufräumen ging es dann auch wieder los. Die Gruppen hatten sich neu gemischt und einige unserer hoch motivierten Leute aus der easy-medium Gruppe hatten sich auf einen Weg über die Berge gemacht, dafür haben einige der hard Gruppe sich uns angeschlossen. War ganz lustig, da man dadurch mal wieder ein paar neue Leute um sich herum hatte.
Alles in allem war dieser Tag um so vieles besser wie der vorige. An die Schmerzen über den Hüftknochen hat man sich schon fast gewöhnt (außer wenn man den Rucksack kurz abgelegt hatte, das wieder anziehen war fies!) und die Truppe war um einige relaxter. Steve, der Club-Kapitän hat uns geleitet und anständige Pausen gemacht. So hatten wie die Möglichkeit die Schwebebrücke auszuprobieren (nachdem wir Volker dort oben gesehen hatten mussten wir Mädels, Carolyn, Cassy und ich, natürlich auch dort hoch), haben einen kurzen Stopp an einem besonders schönen Aussichtspunkt gemacht und auch die Natur genießen können. Es ist echt wunderschön dort zu wandern und manche Vögel haben keinerlei Angst vor Menschen. Gegen Ende war ich dann allerdings schon ziemlich k.o. und auch meine Füße taten nun weh (ich war Samstagabend so ziemlich die einzige die sich nicht über die Füße beschwert hat, aber nun hatte es mich also auch erwischt). Als wir dann endlich das Auto erreicht hatten war es ein unendlich erleichterndes Gefühl den Rucksack ablegen zu können und die nassen Sachen auszuziehen. Gefroren habe ich allerdings so gut wie gar nicht auf dem gesamten Trip, da wir meist mit schönem Wetter gesegnet waren.
Fazit ist nun also: ziemlich anstrengendes Wochenende (gar nicht gut für meine lieben Kniee), mit etwas chaotischen Samstag aber dafür einem super Abend in den Pools und einem netten Sonntag (wir hatten nur so 4-5 Stunden für den Rückweg gebraucht). Die meiste Zeit war ich viel zu faul meine Kamera aus ihrer wasserdichten Verpackung herauszuholen und habe deshalb mal wieder kaum Fotos, werde aber versuchen noch welche zu besorgen!
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